Lea Dora Illmer

Kollektivroman «Wir kommen»: queer, feministisch und tabulos

Datum: 18.07.2024


18 ganz unterschiedliche Menschen schreiben gemeinsam einen Text über weibliche und queere Lust. Kann man das lesen?

Sex in der Literatur ist ein leidiges Thema. Oft ist er hölzern und fantasielos oder abstossend und gewaltvoll. Der männlich geprägte Literaturkanon ist voller schlechter Sexszenen. Auch dagegen schreibt der im Frühjahr erschienene Kollektivroman «Wir kommen» an.

Schreiben gegen die Scham

Habe ich schon mal «Ich will dich vögeln» zu jemandem gesagt und es nicht ironisch gemeint? Solche Fragen wirft die Lektüre von «Wir kommen» auf. Die Scham ist dabei Programm. Sie lauert stets im Hintergrund – sowohl beim Lesen als auch im Text. Scham ist ein mächtiges Gefühl. Denn sie bringt zum Schweigen und vereinzelt. Beides möchte «Wir kommen» ändern.